Von A wie Alpakas
bis Z wie Zucht
Christian Zinner
Lassen Sie uns über (meine) Alpakas reden:
Christian Zinner
09285/913877

Allgemeines zu Fütterung und Pflege

der Alpakas

Alpakas sind Weidetiere. Sie kommen aus Gebieten mit kargem Nahrungsangebot und sind von Natur aus mit ihrer Verdauung und ihrem Stoffwechsel so eingerichtet, dass sie mit nährstoffarmer aber raufutterreicher Nahrung gut gedeihen. Sie gehören in unseren Breitengraden zu den Raufutterverzehrenden Nutztieren. Bei der Fütterung von Neuweltkameliden ist zu berücksichtigen, dass für diese Tiere bei uns tendenziell ein Überangebot an Nährstoffen (vor allem Proteinen) besteht.

Alpakas müssen bei uns in der vegetationsreichen Zeit ( Frühling, Sommer, Herbst,) zusätzlich zum Gras mit raufutterreichem aber nährstoffarmen Heu versorgt werden. Die Alpakas benötigen rund ums Jahr Heu, es ist zusammen mit dem Weidegras das Basisfutter. In der kalten Winterzeit kann auch etwas nährstoffreicheres Raufutter (Heu) verfüttert werden. In speziellen Fällen wie zum Beispiel rekonvaleszente und geschwächte Tiere, hochtragende oder laktierende Stuten mit tiefem Bodyscore kann etwas Kraftfutter oder Luzernehäcksel zugegeben werden.

Alpakas sollten immer Zugang zu frischem, sauberem Wasser haben. Auch sollten immer genügend Mineralsalze in Form eines Lecksteines oder Pulver zur Gesunderhaltung der Körperfunktionen zur Verfügung stehen.

Alpakas sollten täglich beobachtet werden. Insbesondere muss ihr Verhalten bezüglich Futteraufnahme und Integration in der Herde beurteilt werden. Abweichungen vom "Normalzustand" sind häufig von grundlegender Bedeutung und erstes Anzeichen einer Veränderung ihres Gesundheitszustandes. Ansonsten ist die Pflege der robusten und zähen Andentiere wenig aufwändig:


• Alpakas müssen regelmässig entwurmt werden. Dies erfolgt am besten gezielt nach einer Kotuntersuchung mit dem entsprechenden Entwurmungsmittel (vom Tierarzt erhältlich). Die Entwurmung sollte je nach Befall, 2 - 4 mal jährlich gemacht werden.

• Je nach Untergrund (hart oder weich) müssen die Zehennägel alle 3 - 5 Monate geschnitten werden. Am einfachsten geht das mit einer Lämmerklauenschere.

• Einmal jährlich sollten Alpakas mit einem kombiniertem Impfstoff gegen diverse Clostrideninfekte (wie z. B. Tetanus, Rauschbrand, Pararauschbrand und Enterotoxämie) geimpft werden.

• Um die Wärmeregulation im Sommer zu ermöglichen, sollten die Alpakas einmal jährlich vor Beginn der heissen Jahreszeit geschoren werden. Unmittelbar nach der Schur müssen aber allfälligen extremen Witterungsbedingungen wie aussergewöhnliche Sonneneinstrahlung, Kälteeinbruch und Dauerregen besondere Beobachtung geschenkt werden.

• Bei selenarmen Böden (Selenmangel im Weidegras ist häufig in unseren Breitengraden) muss das Selen in den Mineralsalzen angereichert werden. Bei extremem Selenmangel kann den Tieren Selen mit Vitamin E direkt in einer Injektion oder mit einer Paste verabreicht werden. Den frischgeborenen Fohlen wird in der Regel immer eine Dosis Selen mit Vitamin E verabreicht oder gespritzt.

• In der Licht- und Grünfutterärmeren Jahreszeit ist eine Gabe von Vitamin A D E zur Gesunderhaltung sinnvoll. Auch bei Jungtieren sollte spätestens beim Absetzen von der Mutter eine Dosis Vitamin A D E verabreicht werden.

Haltung & Pflege

von Alpakas

Alpakas sind ausgesprochen anpassungsfähige und robuste Tiere. Trotz ihrer Herkunft aus den hohen Anden Südamerikas finden sie sich auch in unseren gemässigten Breitengraden ausgesprochen gut zurecht. Dies mag daran liegen, dass sie sich über Jahrtausende den extremen klimatischen Verhältnissen und der kargen Vegetation der Anden Südamerikas angepasst haben.

Anatomie

der Alpakas

Huacaya Faser

der Alpakas

Das Huacaya im Überblick. Auszüge aus dem "Standard Alpaka" von Maggie Krieger, angepasst an das AZVD Regelwerk.

Huacaya-Alpakas produzieren eine feine, weiche Faser, welche lotrecht zur Haut wächst. In einem idealen Huacaya-Alpaka ist ein definierter Crimp (feine Kräuselung) in der Faser sichtbar. Die Haarfollikel sind eng in der Haut angeordnet, sodass die Faser eine gewisse Dichte aufweist, mit Gruppen von Fasern, die in Bündeln zusammengefasst sind, um präzise abgegrenzte Haar-Büschel zu formen. Die folgenden Faser-Charakteristika sind anwendbar auf Huacaya-Faser:


1. Feinheit

dies ist die Dicke der Faser, welche in Mikron (Tausendstel Millimeter) gemessen wird. Die feinste Faser des Alpakas wird in der Hauptdecke gefunden, jedoch ist es wünschenswert, feine Faser auch am Hals, Bauch, Beinen und im Top Knot (Kopfbereich) zu haben. Feinheit ist wichtig sowohl für den kommerziellen Produzenten als auch für den Alpakazüchter, da die höchsten Preise für feine Faser gezahlt werden und feine Faser bedeutet feine Endprodukte. Crimp (Kräuselung der Faser) steht auch in Verbindung mit Feinheit und es ist erwünscht, eine große Anzahl von Wellen pro cm zu haben.

2. Dichte

die Anzahl von Fasern pro Quadratzentimeter der Haut. Dichte ist verknüpft mit Vliesgewicht, denn je mehr Fasern pro Quadrateinheit, desto mehr Faser wächst auf dem Tier und desto schwerer das Vlies. Ein dichtes Vlies mit einer guten Kräuselung ist gleichzeitig auch eine Barriere gegen Schmutz und Wetter.

3. Charakter ist eng verknüpft mit Dichte, da eine starke Crimpausprägung und Formation der „Staple"-Länge notwendig sind, um höhere Vliesgewichte zu erreichen.

4. Länge des "Staples" (gleichförmiges Haarbündel)

ist ein sehr wichtiger Faktor: Je länger die Haarbündel sind, also je mehr Haar nachwächst, desto höher ist das Vliesgewicht und damit der Ertrag.

5. Glanz

die Menge Lichtes, die von der Faser reflektiert wird und im Huacaya gesehen wird.

6. "Medulated fibre" (gröbere Faser bzw. Deckhaare)

ist die Faser mit hohen Mikronwerten, welches beim Alpaka vor allem in Bereichen wächst von geringerer Faserqualität. Die Abwesenheit von "medulated Fibre" in der ersten Wahl oder Hauptdecke ist wünschenswert.

7. Uniformität oder Gleichförmigkeit von Feinheit (Mikronwerten)

die Verarbeiter von Alpakafaser benötigen Vliese, deren Abweichungen im Faserdurchmesser minimal sind. Dies hilft ebenso Vliesempfindlichkeit (Vliesbruch) zu verhindern.

8. Uniformität oder Gleichförmigkeit der Länge der Faser

Das Vlies sollte nach 12 Monaten Wachstum von der gleichen Länge sein.

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